Update 07.05.2020
Namen geben heißt charakterisieren
Entstanden sind Familiennamen erst, als Dörfer und Städte größer wurden. Von diesem Zeitpunkt an brauchte man weitere Bezeichnungen, um die Leute auseinanderhalten zu können. Damit es nicht zu Verwechslungen kam, bekamen die Menschen weitere Charakterisierungen. Meist waren das Attribute, die sie auszeichneten, wie der Dicke, der Bäcker oder der Sohn vom Peter.
Somit hat jeder Familienname auch eine ursprüngliche Bedeutung. Bei vielen Namen ist die Bedeutung heute allerdings auf den ersten Blick nicht mehr ersichtlich, weil sich Sprache eben verändert hat. Auf Island ist es immer noch üblich, dass Kinder als Familiennamen den Zusatz Sohn oder Tochter bekommen. So ist es möglich, die Einwohner zu unterscheiden, auch wenn sie denselben Vornamen tragen. Das war früher schon eine beliebte Methode.
Weitere Alternativen, um die Menschen voneinander zu unterscheiden, waren die Benennung nach Städten oder die Charakterisierung nach dem Aussehen, wie groß oder klein. Berufe waren auch eine beliebte Möglichkeit zur Unterscheidung der Menschen. Namen, wie Schmidt, Bäcker, Müller, Meier sind heute auch noch geläufig und erinnern eben an die Wurzeln der Familie.
Heute gibt es einen ganzen Forschungszweig, der sich mit der Bedeutung von Familiennamen beschäftigt. Die Familiennamenforschung kann zurückverfolgen, wo der jeweilige Familienname herkam und welche Bedeutung er damals hatte. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war es nicht üblich, dass alle in einer Familie denselben Namen trugen, erst ab dem 18. Jahrhundert wurde das so festgelegt.
Produktnamen mit Wiedererkennungswert
Heute ist es üblich, auch Dingen einen charakterisierenden Namen zu geben. Der eine nennt sein Auto Waldi und den Kühlschrank Kurt. Menschen geben den Dingen eine Bezeichnung und bauen so eine emotionale Bindung zu ihnen auf. Auch im Marketing wird diese Methode genutzt, was als "Brand Naming" bezeichnet wird. Denn Firmen, Produkte und Dienstleistungen brauchen Namen, die Kunden sich gut merken können und die positive Assoziationen wecken.
Kunden bringen bestimmte Marken mit gewissen Eigenschaften in Verbindung. Ein Name, sei es für ein Unternehmen oder ein Produkt, steht für markante Merkmale und Werte, mit denen sich der Kunde identifiziert. Anhand eines Namens kann der Kunde Produkte oder Marken wiedererkennen, was Orientierung und Sicherheit schafft. Ist die Auswahl an Produkten groß, so braucht auch jedes einzelne Produkt einen eigenen Namen, damit der Kunde die Produkte unterscheiden kann. Daher empfiehlt es sich, gleich von Beginn an über ein mögliches Namenssystem für spätere Produktreihen nachzudenken.
Wie früher bei der Namensgebung, nimmt man auch bei der geschäftlichen Namensfindung gerne Eigenschaften, um Produkte zu beschreiben. Der Name signalisiert dem Kunden dann sofort, was ihn erwartet. So kann sich der Kunde die Produkte besser einprägen. Für das Unternehmen bedeutet das einen höheren Wiedererkennungswert und damit verbunden in der Regel höhere Verkaufsraten und damit bessere Geschäfte. Um so einen Namen für ein Projekt zu finden, kannst Du die Tools Wortkombinierer oder Wortergänzer probieren. Oder gleich einen neuen persönlichen Fantasienamen für das Produkt (er)finden: Männliche Fantasienamen.
Zum Glück können Unternehmen ihren Produkten beliebige Namen geben – im Gegensatz zu den Familiennamen, die normalerweise lebenslange Begleiter sind.