“Logos und Markenbildung sind unbeschreiblich wichtig. In einem Großteil der Welt können die Menschen kein Französisch oder Englisch lesen – aber sie können sich an Bilder erinnern.”
― Karl Lagerfeld
Kannst du 10 Bäume anhand ihrer Blätter identifizieren?
Und was ist mit Marken?
Wir leben in einem Zeitalter der Marken. Sie beherrschen die Welt. Und wenn du Erfolg haben und auffallen willst, muss deine Marke einzigartig sein.
Ein Markenname ist wie ein Kind: Er wird unter Blut, Schweiß und Tränen geboren, schreit laut auf, um seine Ankunft zu verkünden und macht seinen Erschaffer zum glücklichsten Menschen der Welt. Zwischen Produktnamen und Familiennamen gibt es ebenfalls einige Parallelen. Aber das ist nur der Beginn einer langen und beschwerlichen Reise.
Wahrscheinlich verwendet jeder, der ein eigenes Unternehmen gründet, Hunderte von Stunden darauf, seinen „Nachwuchs“ bestens auf die Zukunft vorzubereiten und sorgt sich um dessen Perspektiven und den anstehenden Wettbewerb mit Anderen.
Kein Wunder also, dass der Firmenname so wichtig für den Gründer ist. Wie der Name eines Neugeborenen trägt die Unternehmensbezeichnung zur zukünftigen Entwicklung bei – zum Erfolg oder Misserfolg auf dem Lebensweg.
Markennamen erfinden mit der NameRobot Toolbox
Marketingstrategen empfehlen, Markennamen so einfach wie möglich zu halten, damit sie schnell im Gedächtnis hängenbleiben. Dieser Faktor ist besonders wichtig in einer Welt, in der Marken und Unternehmen ständig um die Aufmerksamkeit der Konsumenten buhlen.
Und tatsächlich: Viele erfolgreiche Unternehmen haben einfache, fast schon gewöhnliche Markennamen, z. B. Apple, Nike, Twitter, etc. Aber nicht alle von ihnen hatten von Beginn an eingängige Namen. Viele weltbekannte Unternehmen betraten den Markt zunächst mit längeren „Pilot-Namen“, die sie später kürzten.
Manchmal werden die Namen mit Absicht geändert, manchmal sorgen äußere Umstände für eine Namensänderung. In beiden Fällen helfen Kürzungen des Markennamens oft dabei, dass Firmen ihre Ziele besser erreichen können und ihren Bekanntheitsgrad steigern.
Werfen wir unseren Blick jetzt auf die Methoden, mit denen sich Firmennamen kürzen lassen, um die Marke besser wiedererkennbar zu machen.
1. Gehe den Weg des geringsten Widerstands
Ja, auch das kann man ab und zu machen.
Die Entwickler von Skype gingen beispielsweise diesen Weg. Zunächst klang der Firmennamen wie „Sky Peer-to-Peer“, ein Bezug auf die dahinterliegende Kommunikationstechnologie. Nach einiger Überlegung entschieden sich die Firmeninhaber, den Namen auf „Skyper“ zu ändern. Und wir alle würden heute „Skyper“ statt „Skype“ sagen – wenn nur die Domain für „Skyper“ frei gewesen wäre. Aber das war sie nicht, und so entschieden sich die Entwickler stattdessen für skype.com. Der Rest ist Geschichte.
Diese Namensänderung half definitiv mit, das Unternehmen so erfolgreich zu machen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Erstens: Der Name hat nur eine Silbe. Einfacher geht es nicht.
Zweitens: Der Name reimt sich auf „Type“ – ein gängiges englischsprachiges Wort, das eine bessere Assoziation hat als die komplizierte Peer-to-Peer-Netzwerktechnologie, mit der die meisten Nutzer ohnehin nichts anfangen können.
“Manchmal zwingen uns die schlechten Dinge, die im Leben passieren, auf den Weg, auf dem wir den wundervollsten Dingen begegnen, die uns passieren können.”
― Nicole Reed
Der Entwickler von eBay wählte ebenfalls diesen Weg. Er wollte seinen Internetshop „EchoBay“ nennen, in Anlehnung an seine IT-Consulting-Firma. Da die Domain schon vergeben war, kürzte er den Namen zu eBay.
Ein Glücksgriff, denn der Anfangsbuchstabe „e“ wird vielfach als Abkürzung für „elektronisch“ wahrgenommen. Und das spiegelt den Geschäftsbereich des Unternehmens ausgezeichnet wider. In unserem Artikel „Markennamen: Das sind die häufigsten Anfangsbuchstaben“ findest du weitere Informationen dazu.
Und über den Erfolg von eBay muss man ja wohl kein weiteres Wort verlieren, oder?
Diese Beispiele zeigen, dass die richtigen Entscheidungen oft plötzlich und manchmal auch aus der Not heraus geboren werden. Und das sogar ohne die explizite Empfehlung von Experten.
2. Sei unberechenbar
Es gibt eine Menge Regeln, die wir im Leben befolgen sollen. Eltern sagen uns, was wir tun sollen, unsere Vorgesetzten kontrollieren uns, und die Gesellschaft hat ebenfalls ein wachsames Auge auf unser Handeln. Wir folgen den Regeln wie von selbst, ohne es zu merken.
Gerade deshalb kann Kreativität und der Blick über den Tellerrand in einer solch kontrollierten Welt besonders erfolgversprechend sein. Die Entwickler von Cisco können ein Lied davon singen.
Ihre Liebe zu ihrer Stadt und zu innerer Freiheit brachte sie dazu, einen besonders einfachen und gleichzeitig ungewöhnlichen Markennamen zu entwickeln. „Cisco“ ist der letzte Teil des Stadtnamens „San Francisco“. Der vordere Teil wurde einfach abgeschnitten.
Auf diese Weise entwickelten die Cisco-Gründer einen einzigartigen, frischen Namen, der auf die Herkunft der Firma hindeutete. Mit diesem Namen übernahmen sie ihre Nische in der Tech-Welt.
“Es ist unsere Aufgabe, sowohl in der Wissenschaft als auch in der gesamten Gesellschaft, die gängigen Weisheiten zu hinterfragen und Träume wahr werden zu lassen.”
― Freeman Dyson
Ein weiteres Beispiel für eine ungewöhnliche Herangehensweise ist der Markenname 3M. Das Unternehmen trug zunächst den Namen „Minnesota Mining and Manufacturing Company“. Anstelle einer aus mehreren Teilen bestehenden Abkürzung entschied man sich bei der Namensänderung stattdessen für eine kreative neue Bezeichnung: 3M.
Er ist einfach zu merken, kurz und interessant – schließlich wollen die Kunden wissen, wofür die drei Ms im Namen eigentlich stehen.
Durch das Hinzufügen einer kleinen persönlichen Komponente in den Markennamen wird er unverwechselbar, und Kunden wissen diese emotionale Bindung zu schätzen.
3. Hör auf dein Publikum
Nur weil ein Unternehmen einen Markennamen gefunden hat und diesen für perfekt hält, heißt das noch lange nicht, dass die Kunden dem auch zustimmen.
Menschen lieben es, Spitznamen zu vergeben, und diese Spitznamen sind normalerweise kürzer als der „echte“ Firmenname. Immer wieder passiert es, dass diese neuen Namen von den Konsumenten besser aufgenommen werden als das Original. Und dann führt oft kein Weg mehr zurück. Nun gilt es, in den sauren (oder süßen?) Apfel zu beißen und das Beste draus zu machen.
Der Onlineshop AsSeenOnScreen hat diese Entwicklung durchgemacht. Das Unternehmen startete als Vertrieb von Outfits, die von Berühmtheiten in den Medien getragen wurden. Mit steigender Bekanntheit entwickelte sich unter Kunden der Spitzname ASOS für das Unternehmen.
Die Unternehmensführung sträubte sich zunächst gegen diesen Namen, aber der Druck von außen war zu groß, sodass der Name offiziell geändert wurde. Und das war eine gute Entscheidung: Wenn Kunden sich so sehr mit einem Unternehmen identifizieren, dass sie ihm sogar einen Spitznamen geben, dann ist das ein untrügliches Zeichen für Erfolg. Und wer seine Fans ernst nimmt, der hat gewonnen.
“Es gibt nur einen Chef. Den Kunden. Und der kann jeden im Unternehmen feuern, vom Vorstand bis ganz nach unten. Einfach, indem er sein Geld woanders ausgibt.”
– Sam Walton
Diese Tipps zeigen uns, dass es bei der Entwicklung von Markennamen keinen Platz für Angst oder selbst gezogene Grenzen gibt. Wer keine Angst vor dem Versagen hat und an den eigenen Erfolg glaubt, kann bei der Namenswahl kaum etwas falsch machen.
Wenn du schon lange nach einem perfekten Firmennamen suchst und ihn noch nicht gefunden hast, oder wenn du glaubst, dass der bestehende Name deines Unternehmens überholt werden sollte, lautet unser Tipp: Wirf einen Blick auf die Namensfindungsmethoden anderer profitabler Unternehmen und lass dich inspirieren. So kannst du deine Kreativität gezielt anheizen.
Sei derjenige, der aus den Fehlern der Anderen lernt. Sei clever. Und finde den Namen, der perfekt zu dir passt.
Alternativ kannst du einen Blick auf unseren Markennamen-Generatoren für Markennamen werfen.
Über den Autor: Jonathan Brahmson ist ein Unternehmer und Gründer des Online-Projekts http://pay4homework.com/. Sein Job erfordert es, die Segel nach dem Wind zu richten und neue Wege für die persönliche Weiterentwicklung zu finden. Er glaubt fest daran, dass alles möglich ist.