Teil 2: Renaming - Die Namensdiskussion
Vor der Präsentation von Namensvorschlägen und insbesondere bei Namensänderungen (siehe Teil 1: Wie man eine Namensänderung vorbereitet) sollten noch einmal die hohen Anforderungen, die an den neuen Namen gestellt wurden, aufgelistet werden. Bis ein Name es in diese finale Vorstellung schafft, hat er schließlich schon die verschiedensten Hürden gemeistert. So wurde er aus meist hunderten Namensideen als passend ausgewählt, auf Herz und Nieren durchgecheckt und hat sämtliche Vorrunden-Diskussionen überstanden.
Die Namen erfüllen hohe Anforderungen
Warum ist das wichtig? Die Beteiligten sollten wissen, was alles hinter diesen Vorschlägen steckt und sie als entsprechend „gewichtig“ wahrnehmen. Dadurch werden sie später in der Diskussion nicht allzu schnell und voreilig verworfen. Ziel muss sein, dass ein Name aus den vorliegenden Vorschlägen ausgewählt werden soll.
Für die Renaming-Präsentation empfiehlt es sich, alle noch in der Auswahl befindlichen Namen einmal komplett vorzustellen. Visualisierung (Einbettung im Firmendesign oder mit dem Produkt) und Hintergrundstory, Bedeutung, Assoziationen, etc. zu jedem Namen vorstellen. Auch ein Überblick aller Namen auf einer Folie zum Vergleich ist hilfreich. Während der Präsentation lautet die wichtigste Regel:
Nicht reden, sondern schreiben!
Weise zum Start darauf hin: erste, spontane Gedanken, die den Zuhörern in den Kopf kommen, bitte zunächst nur notieren und nicht laut herausposaunen!
Warum? Frühzeitig ausgeplauderte, persönliche Eindrücke zu einem Namen führen fast immer dazu, dass selbst die aussichtsreichsten Namen für immer „verbrannt" sind. Daher vorsichtig mit vorschnellen, subjektiven Aussagen! Hierfür muss die Runde sensibilisiert werden, auch wenn es die Geschäftsleitung ist. Das Thema kann man auch humorvoll einbringen, z.B. mit der Erklärung des „Grandmother's Cat“-Syndroms:
Grandmothers-Cat-Syndrom: "Dieser Name erinnert mich an die Katze meiner Großmutter, die vom Auto überfahren wurde..." Auch wenn keiner der Zuhörer diese Geschichte erlebt hat, werden ab jetzt alle die totgefahrene Katze im Kopf haben.
Natürlich darf im Anschluss jeder sein Feedback zu den Namen geben und auch Kritik üben. Jedoch sollten positive Eindrücke zuerst gesammelt werden.
Positives Feedback zuerst nennen!
Warum? Der Mensch neigt dazu, erstmal den „Fehler“ an etwas zu suchen, da dies wesentlich leichter ist, als sich für etwas zu begeistern. Wer „gezwungen“ wird, etwas Positives zu finden, denkt ein zweites Mal darüber nach und findet oft etwas, das auf den ersten Blick noch nicht aufgefallen ist. Du kannst dafür bei der Namenssuche auch auf den NameRobot-Generator für positive Namen setzen.
Natürlich ist auch Kritik erlaubt. Bei Ablehnung eines Namens sollte aber ein triftiger, objektiver Grund gefordert werden, wie z.B.:
- Konkurrenz X hat schon einen ähnlichen Namen
- Name X heißt Dummkopf auf Kroatisch etc.
- Schwierigkeit beim Aussprechen
Schwammige Aussagen wie „find ich jetzt nicht soooo..." sollten nicht gelten, da die Namen bis hierher schon zu viele formale Hürden übersprungen haben. Daher zählen nur stichfeste Argumente und Kritikpunkte, um effizient zu einer Entscheidung zu gelangen. Wenn sich an diesem Punkt schon ein klarer Favorit herauskristallisiert – super! Gibt es mehrere Favoriten, muss im nächsten Schritt eine Entscheidung her.
=> Lese nächste Woche in Teil 3: Wie man sich für einen Namen entscheidet