Kerstin Hoffmann von PR-Doktor hat zur Blogparade zum Thema Schreibblockade aufgerufen. Wir von NameRobot folgen diesem Aufruf gern. Denn in kreativen Berufen wie unserem kann man sich nicht darauf verlassen, dass Kreativität sich von selbst einstellt. Man muss sie schon ein bisschen herauskitzeln. Im folgenden Blogeintrag zeigen wir, wie wir Schreibblockaden Schritt für Schritt bewältigen.
Unter dem folgenden Link findet ihr den Aufruf und die zahlreichen anderen interessanten Beiträge zum Thema: http://www.kerstin-hoffmann.de/pr-doktor/2013/10/18/blogparade-schreibblockade/
Die Blogparade wird unter dem Hashtag #bloCKparade übrigens auch bei Twitter geführt (schöner Name übrigens!).
Und nun: Viel Spaß bei zehn Minuten gerechtfertigter Prokrastination beim Lesen!
Strategien zur Bewältigung von Schreibblockaden
Um Schreibblockaden bewältigen zu können, sollte erst einmal analysiert werden, an welcher Stelle im Kreativprozess es eigentlich hakt. Wir haben vier Hauptpunkte herausgearbeitet, an denen der kreative Fluss ins Stocken kommen kann.
Wir geben Tipps und Ideen, um die folgenden Hürden zu bewältigen:
- Wie bekomme ich mich motiviert, mit dem Kreativprozess anzufangen?
- Wie finde ich ein Thema, über das ich schreiben kann?
- Wie erarbeite ich genügend Material für mein Thema?
- Wie schreibe ich den Text?
Die folgenden Tipps sind nicht zwangsweise allgemeingültig; aber wir im NameRobot-Team fahren mit diesen Vorgehensweisen sehr gut, wenn es um kreative Prozesse geht. Das gilt übrigens nicht nur für's Schreiben, sondern z. T. auch für das Finden von Namen, die Entwicklung und Planung neuer Funktionalitäten oder der Erarbeitung von Projektnamen oder Namen für Software-Versionen.
Und nicht vergessen: Kreativität ist nicht nur Inspiration, sondern zum Großteil einfach handfeste Arbeit. Und dazu muss man sich leider hinsetzen und einfach loslegen. Gedanken und Ideen entstehen am besten, wenn sie an einen bestehenden Gedanken anknüpfen können - genau so, wie ein Kristall nur wachsen kann, wenn ein Kristallisationskeim besteht. Also, los geht's!
Wie bekomme ich mich motiviert, mit dem Kreativprozess anzufangen?
Aller Anfang ist schwer: Die berühmte Angst vorm weißen Blatt sorgt bei vielen Kreativen dafür, dass die Schreibblockade bereits eintritt, bevor überhaupt der erste Buchstabe geschrieben bzw. die erste Taste angeschlagen ist. Das geht nicht nur dir so, sondern auch den Profis. Wusstest du, dass sogar Romanautoren Namensgeneratoren nutzen? So kann man den Kreativprozess ins Rollen zu bringen:
Prokrastinationsquellen abschalten
Schnell mal bei Facebook oder Twitter gucken, nebenbei noch die Lieblingsserie laufen lassen und im Instant-Messenger schnell noch dem besten Freund eine Nachricht schicken, mit dem man noch die Abendgestaltung planen will... So viele Möglichkeiten zur Ablenkung machen es schwer, sich voll und ganz auf das Schreiben zu konzentrieren. „Prokrastination“ nennt man das in Fachkreisen.
Daher, so schwer es vielleicht fallen mag: Alle ablenkenden Medien abschalten und die Browsertabs einfach mal geschlossen lassen. Notfalls vielleicht sogar die Verbindung zum Internet für die Dauer des Schreibens kappen. Funktioniert natürlich nur, wenn man nicht auf Online-Recherchemöglichkeiten angewiesen ist.
Regelmäßigen Zeitplan aufstellen
„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf morgen“ mag ein beliebtes Motto sein, wenn man sich seine Zeit frei einteilen kann. Dennoch: Wer beispielsweise regelmäßig bloggen will, sollte einen festen Zeitplan zum Schreiben aufstellen.
Zum Beispiel: „Am Montag, wenn ich frisch ausgeruht mit neuen Ideen aus dem Wochenende komme, schreibe ich einen Blogbeitrag; am Mittwoch, wenn meine Leser besonders interessiert sind, lese ich ein letztes Mal Korrektur und veröffentliche ihn“. Daran wird sich gehalten, komme, was wolle. Ein Serientermin im Kalender erinnert zuverlässig daran und verhindert ein „Ups, total vergessen“.
Aktiv Inspiration suchen
Ohne Idee mit dem Schreiben anzufangen, ist wenig aussichtsreich. Daher gilt es, aktiv nach Inspiration zu suchen. Die romantische Vorstellung, dass gute Ideen aus dem Nichts kommen, bewahrheitet sich nicht immer. Oft ist es harte Arbeit, ein konkretes Thema einzukreisen. Warte nicht darauf, dass eine tolle Idee von allein daherkommt. Ein bisschen Eigeninitiative gehört schon dazu. Alternativ können dir auch Inspirations-Tools und -Techniken helfen.
Wie finde ich ein Thema, über das ich schreiben kann?
Nicht jeder hat Probleme, ein konkretes Thema zu finden, über das es sich zu schreiben lohnt. Aber gerade bei einem breiten möglichen Themenspektrum kann die Auswahl eines Themas oft schwierig sein. In unserem Namensfindungsblog beispielsweise beleuchten wir die gesamte Welt der Namensfindung. Da ist es teilweise gar nicht so einfach, aus der großen Auswahl ein Thema für einen einzelnen Blogeintrag zu generieren.
Inspirations-Kanäle einrichten
Um Inspiration fürs Schreiben oder für Kreativprozesse im Allgemeinen zu generieren, solltest du daher verschiedene Kanäle einrichten, die dich regelmäßig mit neuen Ideen versorgen, beispielsweise:
- RSS-Feeds, Twitter- und Facebook-Accounts von interessanten Ideengebern abonnieren.
- Google Alerts einrichten, die dich über neu bei Google gelistete Seiten zu deinen Themen informieren.
- Regelmäßig Twitter nach relevanten Hashtags durchsuchen, oder Twilerts (kostenpflichtig) nutzen.
Brainstorming zur Ideenfindung
Mit einer Grundidee oder einem undifferenzierten Gedanken kann man gut weiterarbeiten, um ihn zu einem konkreten Thema zu verfeinern. Fürs Brainstorming gibt es unzählige Techniken; bei NameRobot im Team verwenden wir Folgende:
- Klassische Meetings mit dem gesamten Team oder Teilen davon. Ein Protokollführer nimmt nicht nur die Gespräche aus der Agenda auf, sondern hält separat auch alle Ideenfetzen fest.
- Unser eigenes Brainstorming-Tool hilft, wenn du auf eigene Faust eine "Ideensitzung" durchführen willst und liefert mitunter auch zum Schreiben unerwartete Ideen.
- Um sich einem komplexeren Thema anzunähern, bietet sich manchmal auch ein Mindmapping an.
Herumfliegende Ideen auffangen
Jeder von uns hat Ideen. Das Problem ist nur, dass wir die meisten davon nach kurzer Zeit wieder vergessen. Kein Wunder, bei den vielen Informationen, die täglich auf uns einprasseln. Halte die Augen und Ohren offen, und du wirst überrascht sein, wie viele Ideen Dir im Alltag kommen. Auch Ideen, die sich aus anderen Projekten abspalten, sind oft vielversprechend.
Wichtig ist nun: Alle Ideenfetzen, und wenn sie auch noch so klein und unbedeutend sind, direkt aufschreiben! Dabei hilft entweder ein echtes Notizbuch, das du stets bei dir hast, oder aber auch ein Notizblock-Programm bzw. -App wie z.B. memonic als elektronische Variante. Hier wird jegliche Inspiration zunächst ungefiltert gesammelt. Bei Bedarf kann man diese durchstöbern (und dabei ergeben sich oft noch weitere Ideen).
Wie erarbeite ich genügend Material für ein Thema?
Nur eine gute Idee reicht nicht, um einen guten Text zu verfassen. Das Thema muss auch mit Inhalt gefüllt werden, und diese Inhalte müssen sortiert und in eine sinnvolle Reihenfolge und Struktur gebracht werden. Je mehr Vorarbeit geleistet ist, desto einfach ist das anschließende Verfassen des Texts, da dieser nur noch von ausgearbeiteten Stichpunkten in Sätze umgewandelt werden muss.
Kreativtechniken für die Ausarbeitung von Ideen
Um weiteres Material für einen Artikel zu erarbeiten, nutzen die kreativen Köpfe bei NameRobot verschiedene Techniken, um auch ungewöhnliche Ansatzpunkte zu finden und einen unkonventionellen Blick auf das Thema zu werfen. Folgende Kreativtechniken haben sich bewährt:
- Nutze Fragestellungen wie "Was ist das Gegenteil?" nach der sogenannten Osborn-Methode, die bestehende Ideen erweitern kann.
- Mach ein Zeitungs-Scanning: Scanne in einer Zeitung alle Überschriften, Unterüberschriften, Bildunterschriften und anderes fett Gedrucktes nach Inspiration auf dein Thema durch. Danach hast du sicher eine Handvoll neuer Ansatzpunkte.
- Schau dir etwas ganz Themenfremdes an, um darüber ganz andere Herangehensweisen zu finden.
NameRobot-Gründer Mark sagt dazu: "Wenn ich über eine Modemarke nachdenke, lese ich in Reisezeitschriften; oder wenn ich über Software-Namen nachdenke, lese ich ein Rezeptbuch. ;-)"
Tiefere Recherche des Themas
Hier scheiden sich die Geister: Einige Autoren schwören darauf, jegliche Ideen selbst zu erarbeiten, um einzigartigen Content bereitstellen zu können. Andere Kreative jedoch lassen sich von weiteren Recherchen zum gewählten Thema weiter inspirieren. Wichtig ist natürlich, dass du überommene Gedanken und Zitate auch kennzeichnest. Das gehört zum Guten Ton dazu.
Als Ideengeber dienen neben der allgegenwärtigen Wikipedia natürlich auch Themenportale und - besonders bei speziellen Themen - gute und einflussreiche Blogs.
Stichpunkte sortieren
Du solltest nach der ausführlichen Recherche eine Menge Stichpunkte haben. Diese wollen nun sortiert werden, um einen sinnvollen Aufbau des Themas zu erreichen. Oft ist es sinnvoll, mehrere Überschriften zu generieren und die Stichpunkte unter den einzelnen Themenbereichen zu arrangieren.
Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass bei gründlicher Vorarbeit das Schreiben des eigentlichen Texts fast keine kreative Leistung mehr erfordert, sondern einfach abgearbeitet werden kann. In der Praxis geht die Ausarbeitung des Themas allerdings oft zeitgleich mit dem Schreiben einher. Hauptsache, es fließt!
Wie schreibe ich den Text?
Jeder Autor geht ein wenig anders vor, wenn er einen Text verfasst. Wichtig ist, dass man seine eigene Methode findet, wie man am besten in den Schreibfluss kommt. Hier ein paar Tipps, um sich ausschließlich aufs Schreiben konzentrieren zu können:
- Nutze einen einfachen Texteditor, so dass du nicht durch Formatierungsmöglichkeiten abgelenkt wirst, sondern dich ausschließlich auf das Schreiben konzentrieren kannst.
- Schreib einfach drauflos, ohne Dir allzu große Sorgen um den Stil zu machen. Krumme Sätze kannst du in der Korrekturphase immer noch geradebiegen. Eine tolle Übung dazu ist der jeden November stattfindende National Novel Writing Month. Unbedingt mal reinschauen!
- Nutze hilfreiche Tools zum Schreiben. Synoynme finden wir bei NameRobot mit unserem Synonyme-Tool. Auf Reimideen für pfiffige Slogans und Headlines kommen wir mit dem Reime-Tool.
- Grundsätzlich kann es hilfreich sein, einen überschaubaren Text in einem Rutsch als Rohentwurf fertig zu schreiben. Anschließend lässt du ihn einen oder zwei Tage liegen und liest dann mit frischem Blick Korrektur. Kein Problem, wenn du fast alles noch einmal ändern musst: Die Leeres-Blatt-Problematik hast du somit auf jeden Fall umschifft.
NameRobot-Linguistin Nina sagt dazu: "Am Schwierigsten finde ich es meistens, das Schreiben auch wirklich anzufangen. Daher sammle ich anfangs immer möglichst viele Ideen, und bei einigen juckt es mich dann, weitere Sätze hinzuzufügen. Daraus wächst dann ein ganzer Absatz. Das mache ich an verschiedenen Stellen, und schon habe ich eine Handvoll Absätze. Diese muss ich dann nur noch sortieren, miteinander verknüpfen und ggfs. vervollständigen."
Das Wichtigste bei Schreibblockaden ist: Einfach anfangen, egal wie. Wir wünschen viel Spaß beim Schreiben!