Name der Britischen Inseln
Es gibt Unstimmigkeiten darüber, ob die Bezeichnung "Britische Inseln" in Hinblick auf die Beziehung zwischen Irland und Großbritannien angemessen ist. "Britisch" wird vielfach als "Großbritannien zugehörig" verstanden, so dass (nach Meinung vieler Iren) die Unabhängigkeit Irlands nicht genügend ausgedrückt wird.
Alternative Vorschläge für die Bezeichnung der Britischen Inseln sind zum Beispiel "Britannien und Irland", "Atlantisches Archipel", "Anglo-Keltische-Inseln" oder "Britisch-Irische Inseln".
Es sind noch weitere, weniger verbreitete Namensvorschläge für die britischen Inseln in Umlauf. Zu ihnen zählen beispielsweise "Inseln des Nordatlantik", "Nordwest-europäisches Archipel" oder "Westeuropäische Inseln". Die griechische Bezeichnung "Pretanische Inseln" geht sogar bis vor die Zeit der Römer zurück und ist somit historisch fundiert.
Namensstreit um das Japanische Meer
Bereits seit 1992 schwelt zwischen Japan, Nordkorea und Südkorea ein Streit über den Namen des Japanischen Meeres. Russland, ein weiterer Anrainerstaat, hält sich bisher weitgehend aus der Diskussion heraus.
Südkorea wünscht die Umbenennung in "Ostmeer". Als Alternative wird "Koreanisches Meer" vorgeschlagen, was von Nordkorea unterstützt wird. Japan hingegen sträubt sich gegen die Umbenennung und argumentiert, dass beispielsweise "Ostmeer" nicht spezifisch genug sei und zu Verwechslungen führen kann. Dennoch verwenden die beiden koreanischen Staaten intern ihre favorisierten Bezeichnungen.
Südkorea hat darüber hinaus auch noch weitere Namensvorschläge im Angebot, die asiatisch-blumig anmuten. Dazu gehören beispielsweise "Meer des Friedens", "Meer der Freundschaft" und "Meer der Versöhnung". Bis heute ist der Konflikt noch nicht beigelegt; die Diskussion wird weitergeführt.
Namensgebung des Persischen Golfs
Der Name "Persischer Golf" für die Meerenge zwischen der Arabischen Halbinsel und dem Iranischen Hochland ist in den meisten Sprachen etabliert. In vielen arabischen Ländern hat sich jedoch wegen der Rivalitäten zwischen Arabern und Persern stattdessen die Bezeichnung "Arabischer Golf" durchgesetzt.
Andere verwendete Namen, die einen Kompromiss darstellen, sind beispielsweise "arabisch-persischer Golf" oder einfach "Der Golf". Auch der Name "Islamischer Golf" war nach der Iranischen Revolution 1979 im Gespräch, wurde jedoch mit Ausbruch des ersten Golfkriegs wieder aufgegeben. Weitere Namen, die vor 1917 in Gebrauch waren, sind "Iranischer Golf", "Golf von Adscham", "Golf von Basra", "Golf von Fars" oder "Farsi-Golf".
Der nach wie vor nicht geklärte Namensstreit trägt seltsame Blüten: So gestattet der Iran es Flugzeugen mit einer anderen Aufschrift als "Persischer Golf" beispielsweise nicht einmal, in den iranischen Luftraum einzudringen.
Nutzung des Namens Mazedonien
Mit dem Ende Jugoslawiens begann 1991 der Streit um den Namen "Mazedonien": Sowohl die neue Republik Mazedonien als auch Griechenland mit der Region Makedonien aus hellenistischer Zeit beanspruchen diesen Namen für sich. Heute ist der Namensstreit zwar noch ein politisches Thema, wirtschaftlich hat Mazedonien jedoch nicht (mehr) unter dem Konflikt zu leiden.
Zurzeit wird so verfahren, dass Mazedonien international als "Former Yugoslav Republic of Macedonia" ("Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien") geführt wird. Da dieser Name alles andere als einfach ist, begnügt man sich mit dem Akronym F.Y.R.O.M. - auch wenn es innerhalb Mazedoniens Bestrebungen gibt, auch diese Abkürzung nicht zu nutzen.
Zu den zahlreichen Namensvorschlägen in der Vergangenheit und Gegenwart zähl(t)en außerdem z.B. "Republik Skopje" nach der Hauptstadt Skopje, "Vardar-Republik" nach Mazedoniens wichtigstem Fluss, "Südslawien" in Anlehnung an den Namen Jugoslawien, "Zentralbalkanische Republik", u.v.m.
Update 17.02.2020: Der Streit um den Namen Mazedonien ist seit 2019 Geschichte. Das mazedonische Parlament beschloss am 11. Januar 2019 die Namensänderung in „Nordmazedonien“. Am 25. Januar 2019 stimmte auch das griechische Parlament der Umbenennung Mazedoniens zu. Am 12. Februar 2019 trat die Namensänderung offiziell in Kraft.
Umbenennung von Städten in Indien
Mit dem Ende der Britischen Kolonialisierung in Indien begann man 1947, indische Städte umzubenennen. Dabei wurden die englisch-basierten Namen zwar beibehalten, jedoch an die Schreibweise des Indischen Englisch angepasst. Umbenennungen in nativ indische Namen waren und sind hingegen eher selten.
Bekanntestes Beispiel für die Umbenennung ist sicherlich "Mumbai", das vormals Bombay hieß. Aber auch "Kolkata" (ehemals Calcutta), "Bengaluru" (ehemals Bangalore) und "Chennai" (ehemals Madras) dürften den meisten bekannt vorkommen. Die Umbenennung der indischen Städte ist ein erfreuliches Beispiel für weitgehend konfliktfreie Namensgebung von geografischen Namen.
Bildquellen:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:British_Isles_Euler_diagram_15.svg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sea_of_Japan_naming_dispute.png
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Persian-gulf-dubai-mus.JPG
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/b/b6/Say_Macedonia.png