Die Wirkung von Farbpsychologie bei Namen
Produktnamen sollen Informationen bündeln und dem Kunden eine Orientierung in großen Sortimenten zu bieten. Damit haben Produktnamen das Potenzial, zu einer Kaufentscheidung beizutragen: Fühlt sich der Kunde von einem Namen angesprochen, kauft er auch das Produkt. Deswegen werden Produkte, in diesem Fall Wandfarben, Kosmetik- oder Autofarben, mit Adjektiven und positiven Worten belegt. So werden die Emotionen des Kunden angesprochen. Sucht eine extravagante Person eine neue Farbe für das Wohnzimmer, fühlt sie sich auch von einer Farbe angesprochen, die genau diese Eigenschaften aufgreift.
Ein Farbname spricht also Persönlichkeitsaspekte an und unterstützt damit eine Kaufentscheidung. Dabei spielen Aspekte der Farbpsychologie eine bedeutende Rolle. Wollen Eltern das Kinderzimmer ihres oft aufgedrehten Kindes streichen, fühlen sie sich von einer Farbe angesprochen, die beschrieben wird mit Ruhe, Souveränität, ausgleichender Charakter und Balance.
Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass die Hersteller in der Autobranche schon lange nicht mehr auf "normale" Farbnamen oder gar irgendwelche Norm-Kurzzeichen setzen. "Weiß" heißt heute beispielsweise "Oxyweiß Perlmutteffekt" und schwarz "Autumn Mystery Black". Da kommen gleich reizvolle Bilder im Kopf auf.
Werte vermitteln über Farbnamen
Der Produktname symbolisiert gleichzeitig auch einen Wert. Ein pfiffiger Name, der den Kunden überzeugt, reduziert das Risiko einer falschen Kaufentscheidung. Produktnamen signalisieren Qualität und Verlässlichkeit.
Ein passender Name stiftet also auch ideellen Nutzen, weil er ein bestimmtes Wunsch-Image verkörpert. Wand- oder Nagelack-Farben bekommen so eine Charakterisierung. Das Grün heißt nicht einfach grün, sondern "Flügel in Smaragd". Mit einem Smaragd assoziiert man etwas Wertvolles, Besonderes. Die Farbe smaragdgrün ist ein Ton, der Aufmerksamkeit möchte.
Fühlt sich der Kunde von der farblichen Beschreibung angesprochen, kauft er letztendlich auch das Produkt oder wird zumindest neugierig. Die Aufgabe eines emotionalen Farbnamens liegt darin, den Kunden über die reinen Produktmerkmale hinaus zu faszinieren und Sympathie zu erwecken. Dazu ist eine Botschaft wichtig, die den Kunden anspricht. Mit einer kreativ erdachten Farbbezeichnung kann man so ganz gezielt die Zielgruppe erreichen.
Bei "ICONails" Nagellack der Marke Catrice gibt es verspielte Farbnamen wie "Donut worry be happy!"
Im besten Fall erweckt der Farbname positive Emotionen, sorgt für Abgrenzung zum Wettbewerb, wirkt lebendig und erzeugt Anziehungskraft. Denn man steuert nicht nur über die Namen von Unternehmen, Marke und Produkt ein bestimmtes Image, sondern eben auch über die Bezeichnung von Farben - sofern die Farben beim Produkt eine zentrale Rolle spielen wie das bei Lippenstiften oder in der Mode beispielsweise der Fall ist.
Und das Tolle bei Farbnamen ist, dass der Kreativität bei der Namensgebung keine Grenzen gesetzt sind wie diese Beispiele in der Kosmetik zeigen. Auch gibt es mittlerweile spezielle Namensgeneratoren, die Namen mit Farben generieren oder z.B. Farben mit Zahlen kombinieren. Ein Namensgenerator kombiniert englische Farbnamen mit einem Stichwort und erzeugt so beispielsweise "Gold Pink Beauty".
Welche ausgefallenen oder wunderschönen Farbbezeichnungen hast du entdeckt? Wir freuen uns über deinen Kommentar unten :-)